1. Preis
she is fine
Jury: Das Stück hat von Anfang an überrascht und war voll von unerwarteten Wendungen.
Es war spritzig, sehr kreativ und spielerisch mit virtuosen Mitteln durch die Spielerinnen umgesetzt. Die Spielvirtuosität lies Raum für doppelten Boden und Tiefe in die vielen angesprochenen Thematiken des Stückes einzutauchen. Eine Stückentwicklung die dramaturgisch sehr gelungen ist, kritisch, verstörend und sehr kreativ von den Spielerinnen exzellent aufgeführt wurde.
Der Mensch tobt im Anthropozän. Selbst zu einer Naturgewalt geworden, gestaltet er den Planeten in rasantem Tempo um – Verluste nicht ausgeschlossen. Das Ende der Welt scheint nah. Aber was denkt eigentlich ein Berg über das Artensterben? Wie stehen Urechsen zum Ende der Menschheit? Und was würden uns Cyborgs aus der Zukunft zurufen?
In dieser Stückentwicklung versammeln sich Geister und Monster, Wesen aus der Vergangenheit und der Zukunft, aus Mythen und aus dem Mikrokosmos. Ein Totentanz mit Masken, Puppen und Material.
von und mit
Carlo Silvester Duer, Janna Mohr, Luise Friederike Hennig, Sebastian Ryser
Video: Leoni Voegelin Dramaturgie: Sabine Egli
2. Preis
Workers Union
Jury: Der Hauptakzent lag auf der musikalischen Performance, die mit schauspielerischen Versuchen unterstrichen wurde. Die Interaktion der Musiker*innen wurde somit überhöht und bekam mehr Plastizität als das reine Konzert. Diese Performance hatte schrägen Witz und lies dem Zuschauer Raum für Fantasie der schrägen Partitur zu folgen. Das macht Lust auf modere Musik im Performativen Kontext.
Fünf Menschen mit einigen Musikinstrumenten stellen Szenen dar, in denen sie -sprachlich, stimmlich wie körperlich- an ihre Grenzen stoßen. Unabhängige Kurzgeschichten voll von Lauten, Klängen und Gebärden: alles Ergebnisse verschiedenster Gemütszustände. Musiktheater-Collage zwischen Flüstern und Geschrei, Zärtlichkeit und Gewalt. Macbeth’s Erscheinung. Arbeitergruppe. Wohnzimmermusik. Liebesspiel. Alltagsgesten. Vor- oder allzu zivilisierte Gesten?
Jonathan Boudevin, Johannes Wieners, Dario Guerrero, Martin Strating, Annika Westlund
(Absolventen der HMT Rostock)
3. Preis
Jenseits der blauen Grenze
Jury: Obwohl die Auseinandersetzung mit der DDR Vergangenheit ein zentraler Aufhänger des Stückes ist, stand die Beziehung der beiden Spieler zueinander im Vordergrund. Das gefiel uns sehr. >Für die Darstellung der Ängste und die Zerrissenheit beim durchschwimmen des freiheitverheißenden Meeres, fanden die beiden Schauspielerinnen überzeugende und klare Bilder. Der Zuschauer konnte die Kälte und die Erschöpfung im Kampf mit den Naturgewalten miterleben. Dies lies über schwächen der Regie hinwegsehen und lässt dadurch großes Potenzial der beiden Spielerinnen erkennen.
DDR, Ende der 1980 er Jahre: Die Suchscheinwerfer der Grenztruppen kühlen einmal pro Stunde für ein paar Minuten ab. Das nutzen Hanna und Andreas aus. Sie laufen ungesehen über den Strand, gleiten lautlos in die Ostsee und schwimmen los. Ihr Ziel ist der Westen, 50 Kilometer bis Fehmarn.
Was bringt zwei Jugendliche dazu, diese lebensgefährliche Flucht über das Meer zu wagen?
von Dorit Linke, Spielfassung Julia Korrek
mit Barbara Elisabeth Bühl und Fiete Drahs
Regie: Rike Reiniger
Theaterakademie Vorpommern
Hinter den Fenstern
von Nikola Schellenschmidt
Regie: Birgt Ipsen
Musik: Friedrich Bassarak
Spiel: Johanna Paliege, Nicole Weißbrodt, David Schellenschmidt
Im idyllisch ländlichen Leinewitz dreht die Zeit mächtig an ihrem Rad: die Einwohner werden älter, die Beine müder, die Gedächtnisse durchlässiger – und die folgende Generation hat längst die Gegend verlassen. Nun wird auch noch die Dorfärztin Helga in Rente gehen, natürlich ohne Nachfolge. Der Ort droht eine medizinische Versorgungswüste zu werden. Wäre da nicht Start-Up-Gründer Raul mit seiner „Arztpraxis von Morgen“ – einer App für Video-Sprechstunden! Doch die Leinewitzer haben sich das anders vorgestellt…
Carmen ist tot
Ein literarisch-szenischer Abend auf Grundlagen von Prosper Merimees „Carmen“ und George Bizets gleichnamiger Oper mit Poetry Slam, Loop Station und Gesang.
Von und mit Claudia Roick
Carmen ist tot. An der Schwelle zum Nichts sucht sie nach ihrer eigenen Erlösung. Was tut man, wenn man der Angst vor dem Tod ins Gesicht schaut? Wer traut sich, zu tanzen – auf seinem eigenen Grab? Carmen erzählt. Denn jede Geschichte ist ein neuer, ewiger Moment. Eine Chance auf Überleben. Carmen erinnert und Carmen verschwendet mit Lust ihren letzten Weg zum Sterben. Denn das Höchste ist ihr die Freiheit.
Schnapp dir deinen Traum
Eine Traumperformance mit Schauspiel, Gesang und Tanz
Von Dürten Thielk
Regie: Thomas Wiesenberg
Was ist ein Traum? Wie gestaltet er sich? Was passiert in einem Traum? Was war dein letzter Traum? Was gibt es für Träume in deinem Leben? Hast du dir schonmal einen Traum erfüllt? Und was kam dann? Was sind die Assoziationen zum Wort „Traum“? Wie viele Träume kann man haben? Gibt es da ein Limit? Wie sieht dein Traumpartner aus? lasst uns gemeinsam eintauchen in eine Welt außerhalb des Alltags, lasst uns träumen – ganz frei und unzensiert.
Der stillste Ort im Hauptbahnhof
Zehn Student*innen aus dem
2. Jahrgang der Theaterakademie Vorpommern
Regie: Jana Sonnenberg
Auf dem Bahnhofsklo trifft sich Alles und Jeder – Ein seltsamer Mann zieht die Fäden. Ausgehend von großen klassischen Rollen wandeln wir die Beweggründe und Motive der Figuren ins Hier und Jetzt. Auf der Toilette eines Hauptbahnhofes wird geplant, intrigiert, verliebt, gedacht und dem Leben ein Ende gesetzt. Menschen von heute am Scheidepunkt.
JURY
Sandra-Uma Schmitz
Peter Mann
Christof Lange
Max Howitz
Martina Bade