2. Preis
„Creatures Hill“
Eine Tragikomödie inspiriert von dem Roman
Das fünfte Kind von Doris Lessing
Die McConnolys hatten die Absicht, viele Kinder zu bekommen. Vier mindestens! Sie bekommen fünf. Das Fünfte ist anders – es ist zu viel. Ein Albtraum, ein Geschwür am Körper einer bisher intakten Familie, das nicht heilen will.
„Wir haben alle unser Bestes gegeben. Aber manchmal reicht eben selbst das Beste nicht…“
Eine Tragikomödie inspiriert von dem Roman Das fünfte Kind von Doris Lessing.
Spiel: Lucy Blasche │ Emilia Giertler │ Eileen von Hoyningen Huene │ Leonie Euler
Regie / Bühne: Markus Joss I Text: Markus Joss und Ensemble
Puppen / Maskenbau: Paul Hentze I Kostüm: Leonie Euler
Sound: Gregor Büker-Liebisch und Moritz Hatz
Die Jury
Die Köpfe der Spielerinnen sind große Masken, reptilienhaft, von verstörender Hässlichkeit und doch sehr fragil im Ausdruck. Sie überzeichnen die sehr verletzlichen Charaktere der Figuren in ihrem familiären Umgang mit einem scheinbar bösartigen und brutalen Kind. Die Spielerinnen beeindrucken mit ihrer Körpersprache, was eine Dynamik erzeugt, auch durch die es leicht fällt, sich in den Sog dieser beklemmenden Grundstimmung ziehen zu lassen.
Alle Figuren können aus dem Eigenen nicht heraus, sind gefangen durch die Umstände, finden keinen anderen Lösungsansatz als das „Monster“ weg zu geben. Weil dies aber nur ein Teil des Dramas ist, bleiben für jede einzelne Figur viele eigene Nöte, die den Horror zuspitzen. Keiner kann dem Dilemma entrinnen. Angst ist immanent, der brutale Umgang der Figuren miteinander ist die Konsequenz aus Abhängigkeit und Ohnmacht. Die Musik unterstützt dieses eigenartige schuppige Gefühl auf der Haut beim Zuschauen. Durch die beindruckenden Masken und die exzellenten peripheren Fähigkeiten der Spielerinnen werden die düsteren Abgründe dieser Menschen in erstickender Brutalität sehr glaubhaft dargestellt.
Fotos : Beate Nelken