1. Preis
„Alice im All“
Ein bewegtes Musiktheater für eine
Schauspielerin und eine Orgel im Raum Kirche.
Irgendwo im All. Ein Raumschiff. Alice, Reisebegleiterin einer Raumfahrtagentur ist allein. Sie spricht mit Abraxas, dem intelligenten Bordcomputer. Und Alice wartet. Auf die Ankunft der Maschine auf Planet X. Alice putzt. Das Raumschiff, die Spiegel. Und Alice träumt. Hinter den Spiegeln wird es lebendig. Logik verliert ihre Gültigkeit, Krankheiten werden zu Rätseln und am Rande des schwarzen Lochs liefern sich Einsamkeit und Absurdität ein letztes Duell. Wann ist man wirklich allein? Wer oder was kann lieben? Wer bestimmt Wahnsinn und Verstand? Und: ist die Tatsache, dass wir den Letzteren verlieren könnten, nicht der einzige Beweis für Menschlichkeit?
„Alice im All“, frei nach Motiven des Klassikers „Alice im Wunderland“
Ein bewegtes Musiktheater für eine Schauspielerin und eine Orgel im Raum Kirche.
Text / Alice: Claudia Roick, Musik / Abraxas: Benjamin Saupe
Die Jury
Gebannt und mitgenommen waren wir Zuschauer und erlebten wie das Kirchenschiff zum Raumschiff wurde und waren mit dabei auf dieser gewaltigen, hochemotionalen Fahrt. Durch die imposante Musik aus der Orgel zog es uns in das Weltall und wir tauchten durch das virtuose Spiel von Alice (Claudia Roik) in so viele hochemotionale Räume ein, die erzählten von Sensibilität und Spiritualität, von Sehnsucht, Einsamkeit, von Suche und Hoffnung, von Enttäuschung und Angst und noch so viel mehr. Sprache und Musik spielten so perfekt zusammen wie Takt und Fuge. Der Text großartig zusammengefügt aus beiden Alice Erzählungen, ließ uns zwischen kleinen und großen Räumen switchen, uns in Bilder verlieren, selber immer neue Bilder vor dem inneren Auge erzeugen. Diese Kraft und Euphorie des Spiels schonten sich vor keiner Frage, vor keinem Abgrund. Wir wurden in etwas hineingezogen, aber wo war und ist Alice wirklich: Im All oder in ihrem Kopf? Die Deutung bleibt dem Zuschauenden selbst überlassen. Dieses Stück möchte man von den Künstler:innen in 20 Jahren unbedingt noch mal sehen!
Fotos : Beate Nelken