„Nachtland“
Schauspiel
Mit Lisa Lange, Nadeche, Elias Lorenz, Ferrenc Baschin, Elisa Härtel
Text: Marius von Mayenburg, Regie: Anna Jamborsky
Nach dem Tod ihres Vaters finden sich die Geschwister Nicola und Philipp in dessen Haus wieder um gemeinsam sein Hab und Gut aufzulösen. Dabei geschieht das Unglaubliche. Philipps Frau Judith findet auf dem Dachboden ein Gemälde, dessen Schöpfer tatsächlich Adolf Hitler zu sein scheint.
Doch was nun anstellen, mit so einem Fund? Die „Nazi-Kunst“ vernichten, oder ist es moralisch vielleicht doch vertretbar, das Bild für viel Geld zu verkaufen?
Ein Streit entbrennt und die „braune Suppe“ schwappt unerwartet durch die Familiengeschichte von Nicola und Philipp.
Studierende der Theater Akademie Vorpommern
Die Jury
Diese Inszenierung ist außer der Wertung, denn die Studierenden der Theaterakademie Vorpommern zeigten mit „Nachtland“ das allererste Szenenstudium ihrer Schauspiel-Ausbildung. In der Komödie muss sich eine Jüdin allein gegen ihre Familie verteidigen. Diese Familie mutiert nach dem Fund eines von Adolf Hitler gemalten Bildes im Nachlass des Vaters schlagartig zu Nazis, als es plötzlich um den gewinnbringenden Verkauf geht.
Das brandaktuellste Thema unserer Zeit ist hier aber in plakativen Rollenklischees mit Dialogen voller Antisemitismus steckengeblieben, die als Überhöhung gedacht waren.
Auch liegt das Rollenalter weit von dem tatsächlichen Alter und dem Erfahrungsstand der Spielenden entfernt.
So stellt sich grundlegend die Frage, ob ein Übungsstand im Rahmen eines ersten Szenenstudiums mit einem derart sensiblen Thema einer öffentlichen Aufführung gewachsen ist. Hierzu erfordert es von allen Seiten eine Haltung.
Fotos: Beate Nelken











