Zazies Mutter hat einen Neuen und zack wird sie bei ihrem Onkel Gabriel in Paris abgestellt. Doch ruhiges Eiffelturm-Bestaunen is nich. Nein, Zazie fegt wie ein Sturm durch die wacklig gebaute Erwachsenenwelt, deckt dabei (un)bewusst Geheimnisse auf und posaunt sie lauthals herum. Nur die Metro, die streikt. „Diese Drecksäcke“, schreit Zazie, „diese Saftärsche!“
Puppenspiel mit Live-Musik nach dem Roman „Zazie dans le Métro“ von Raymond Queneau in einer Übersetzung von Frank Heibert
Kollektiv Panne Fatale
Puppenspiel und -bau: Odile Pothier und Gerda Pethke
Outside Eye: Lotta Lechtenberg
Live Musik: Florian Seefeldt
Die Jury
Herausragend gutes Körperspiel, präzise und auf den Punkt gebracht. Gut koordinierte Choreografie mit toller Dynamik, was dazu führte, dass alles glaubhaft rüberkam. Die Stimmen haben wunderbar voneinander abgenommen. Skurrile Überraschungen und großartiges Zusammenspiel mit dem Musiker, der ebenso großartig die Atmosphäre überhöhte, dass es einen hineinzog in das Spiel. Paris entstand fast real. Vielfältigste Räume wurden aufgemacht und hatten wunderbare Nuancen. Die große Leidenschaft der Spielerinnen und des Musikers steckten an in aller Lebendigkeit und haben mit jeder Figur einen kleinen Kosmos erschaffen. Das alles kann passieren, wenn die Metro streikt und sich die Erwartungen eines Kindes nicht einlösen. Dann fegt Zazie mit Ihrer Energie die Erwachsenenwelt aus alle Fugen.

Fotos : Beate Nelken