„Schlafstadium N„
Ein Hirngespinst in szenischen Skizzen,
serviert mit einem Klecks Poetik
„Wenn wir einschlafen, wo gehen wir hin? Wenn wir träumen? Gehen wir da auch hin, wenn wir sterben? Oder andersherum, vielleicht sind wir eigentlich da und nur wenn wir wach sind, besuchen wir unsere Körper. Und wenn wir sterben, kehren wir dahin zurück, wo wir eigentlich hingehören. Macht das Sinn?“
Ein Mann ist eingeschlossen in sich selbst. Ohne jegliche Möglichkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren, trifft er auf Gestalten, die seinem eigenen Gehirn entspringen und bewegt sich an der Grenze zwischen Traum und Realität.
Spiel: Annika Schaper, Sophia Walther, Melissa Stock und Patrick Borck
Konzept, Regie, Texte und Musik: Melissa Stock
Puppenbau: Hagen Tilp (Puppe), Hanna Meinicke (Kopf)
Dramaturgie: Holger Kuhla
Die Jury
Wie kann das sein im vollen Bewusstsein von dieser Welt gehen zu müssen? Mit wenigen Mitteln und großer Präzision im Spiel mit den Körpern und auch den Puppen, gelingt es Räume zu eröffnen, die verstören. Ohne zu werten ziehen uns die Künstlerinnen hinein ins Ich und das Gehirn der zum Leben im Sterbeprozess erwachten Puppe. Es schmerzt, die Hilflosigkeit so mitzuerleben und die Ohnmacht zu ertragen, wenn das Ich – Gehirn noch voll da ist und der Körper nicht mehr kann. Kommt der Tod mit übergroßem Kopf um den Menschen zu holen, wird die Unerträglichkeit humorvoll durch den Song „Knocking on heavens door“ dazu gebrochen. Das pulsierende Hirn, als medizinische Aufnahme immer wieder in Projektion auf der Wand, erzeugt ein starkes Bild. Ein mutiges Thema und sehr berührend.
Fotos : Beate Nelken